Manuel de Falla (1876-1946):

Psyché

Allgemeine Angaben zur Kantate

Entstehungszeit: 1924
Uraufführung: 14. Mai 1927 in Paris
Besetzung: Mezzosopran, Flöte, Violine, Viola, Violoncello und Harfe
Spieldauer: ca. 5 Minuten
Erstdruck: London: J. & W. Chester, 1927
Verlag: London: Chester Music, 2000
Bemerkung: Psyche hat die Spielregeln nicht eingehalten. Amor hatte sie in eine einsame Berggegend entführt, ihr einen Palast geschenkt, in dem er unregelmäßig zu Besuch erscheint. Sie darf ihn allerdings niemals zu Gesicht bekommen. Aus Neugier ist sie mit ihrer Lampe an das gemeinsame Lager getreten und hat versehentlich ein paar Tropfen Öl auf seiner Schulter vergossen. Erschrocken lässt sie die Lampe fallen und gekränkt breitet er seine Flügel aus, um am Horizont zu verschwinden.

An dieser Stelle setzt das Gedicht ein und erzählt von einer zerstörten Lampe und einer tieftraurigen Psyche. Doch gleichzeitig lässt der Dichter auch Hoffnung aufkommen. Die Sonne wird wieder scheinen und der Frühling - vielleicht ist es Amor selbst - kommt zurück mit einer Rose im Mund.

Zur Kantate

Text: G. Jean Aubry in Anlehnung an einen Roman des lateinischen Dichters Apulejus
Sprache: französisch

Handlung

Die Lampe ist erloschen. Psyche soll aufwachen! Der Tag beobachtet sie mit liebevollen Augen und hat den Wunsch, ihr erneut zu dienen. Der Spiegel zeigt ihr Gesicht in Tränen. Er reflektiert an diesem Morgen einen See zwischen Blumen und einen milchweißen Himmel zu einer unendlichen Morgenröte. Der Mittag nähert sich und tanzt trunken auf goldenen Füßen. Das Mädchen soll die Arme ausstrecken und seine Tränen trocknen. In einem Flug wird sie die einschläfernde Stille ihres Bettes verlassen. Der Vogel singt aus der Spitze des Baumes. Die Sonne lächelt voller Freude. Es folgt ein allgemeines Erwachen und der Frühling lässt sich blicken - mit einer Rose in seinem Mund.

Psyché!
La lampe est morte; éveille toi.
Le jour te considère avec de yeux
noyes d'amour,
et le désir nouveau de te servir
encore.

Le miroir, condifent de ton visage
en pleurs,
reflète ce matin, lac pour parmi
des fleurs,
un ciel laiteux ainsi qu'une
éternelle aurore.

Midi s'approche et danse, ivre sur
ses pieds d'or.
Tends lui les bras, sèche tes pleurs
Dans un essor abandonne, Psyché,
la langueur de ta couche.

L'oiseau chant au sommet de
l'arbre:
Le soleil sourit d'aise envoyant
l'universel eveil,
et le Printemps s'etire une rose
a la bouche.


Letzte Änderung am 2.3.2009
Beitrag von Engelbert Hellen